Wie grille ich die perfekte Käsekrainer?
Die Käsekrainer ist die Königin unter den Würsteln, zumindest in Ostösterreich, und gehört zum Standardprogramm an jedem Würstelstand. In ihr vereinen sich Wurst- und Käsegenuss zu einem üppig-würzig-knusprigen Ganzen.
In 4 Schritten Die perfekte Käsekrainer
Mit ein paar einfachen Tricks wird Ihre Käsekrainer auch zu Hause so gut – wenn nicht noch besser! – wie an Ihrem liebsten Würstelstand. Ganz besonders wichtig: die richtige Temperatur beim Grillen oder Braten.
- DIE KÄSEKRAINER ANSTECHEN („STUPFEN“)
Machen Sie mit einem spitzen Gegenstand, etwa einem Zahnstocher, viele kleine Löcher in Ihre Käsekrainer. Beim Grillen wird hier ein Teil des Käses ausrinnen und für diese ganz besondere Kruste sorgen. - EINÖLEN
Für eine ganz besonders knusprige Haut pinseln Sie Ihre Käsekrainer mit Öl ein, bevor sie in am Rost oder in der Pfanne landet. - SANFT BRATEN
Gut Käsekrainer braucht Weile. Damit der Käse in ihr schmilzt und schön knusprig werden kann, bevor sie außen verbrennt, darf die Hitze nicht zu hoch sein. Wird sie über sehr hohe Hitze gelegt, kann sie zudem aufplatzen – das ist unschön anzusehen und kann wortwörtlich ins Auge gehen, wenn der heiße Käse herausspritzt. Grillen oder braten Sie sie schön langsam, gern zehn Minuten pro Seite, über niedriger Hitze zur Perfektion. - IMMER WIEDER WENDEN
Damit die Käsekrainer gleichmäßig gart und knuspert, empfiehlt es sich, sie während des Bratens immer wieder zu wenden.
Käsekrainer grillen
Am besten wird die Käsekrainer, wenn sie in einer Pfanne oder auf einer Grillplatte gebraten wird (wie am Würstelstand). Weil sie dabei flach aufliegt, kann der austretende Käse eine besonders schöne Kruste bilden. Am Grill am besten mit einer hitzefesten Pfanne arbeiten. Auf den Rost oder direkt auf die Kohlen stellen. Besonders gut geeignet sind dafür Gastropfannen aus Edelstahl. Ansonsten halten Sie sich an die Tipps oben: stupfen, ölen, sanft grillen, wenden. Direkt am Rost geht natürlich auch.
Darf die Käsekrainer gekocht werden?
Während Käsekrainer in Ostösterreich immer gebraten werden, werden sie in Westösterreich mitunter gekocht serviert. Was man bevorzugt, ist Geschmackssache – auch wenn eine gekochte Käsekrainer natürlich niemals eine knusprige Käsekruste entwickeln wird. Wer es probieren will: Wasser in einem Topf auf etwa 90 Grad erhitzen (nicht kochen lassen!), Käsekrainer einlegen und etwa 10 Minuten ziehen lassen.Die beiden Techniken – Kochen und Braten – lassen sich aber auch gut kombinieren: Wird die Käsekrainer erst in heißem Wasser auf Temperatur gebracht, wird sie nachher in der Pfanne bzw. auf dem Grill umso schneller braun und knusprig.
Das sagt der Hofstädter
Eine schöne Kruste bekommen Sie, wenn Sie die Käsekrainer vor dem Braten oder Grillen anstechen: Machen Sie mit einem spitzen Gegenstand, etwa einem Zahnstocher, viele kleine Löcher in Ihre Käsekrainer. Beim Grillen wird hier ein Teil des Käses ausrinnen und für diese ganz besondere Kruste sorgen.
Mythos Käsekrainer
Das Wort „Krainer“ geht auf die Krain zurück, jene Provinz der österreich-ungarischen Monarchie, deren Gebiet heute zu Slowenien gehört. Die Krainer Wurst, eine leicht geräucherte Wurst aus Schwein und Rind, ist dort bis heute sehr beliebt und wird an zahlreichen Ständen und in Restaurants in Ljubljana, der Hauptstadt Sloweniens, verkauft.
Wer als Erster auf die Idee gekommen ist, Käse ins Wurstbrät der Krainer zu mischen, ist umstritten: Laut einer Legende waren es zwei oberösterreichische Fleischhauer, die das Rezept für die Wurst, von ihnen damals „Kasermandl“ getauft, in den 1960ern entwickelten. Die Praxis, Käse und Fleisch in einer Speise zu vereinen, ist jedenfalls auf der ganzen Welt verbreitet und beliebt – vom Cordon bleu über Pljeskavica bis hin zum Cheeseburger. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Käsekrainer zu einer der erfolgreichsten österreichischen Würste gemausert.
Die Käsekrainer wird meist mit Emmentaler gefüllt, weil er schön würzig ist und ordentlich schmilzt – der Phantasie sind aber natürlich keine Grenzen gesetzt.